Die Weihnachtsfeier meiner Schule 2012. Ich war bislang nur als Hippie-artiger Weirdo verschrien und mit Rap oder etwas dergleichen hatte mich zu diesem Zeitpunkt noch niemand assoziiert. Eher vielleicht mit Comics und Mangas und eventuell auch wegen meinem ausgeprägten Interesse an Fiktion im Allgemeinen.

Irgendetwas, ich kann es selbst nicht mehr genau rekonstruieren, hat in meinem schwer pubertären Erbsenhirn den Anstoß geliefert, vor versammelter Mannschaft zu freestylen. Der Beat war das Instrumental zu PSYs „Gangnam Style“, einem der ersten Songs, die einen auch in Deutschland die koreanische Welle spüren haben lassen. Und auch wenn meine erste Performance, von der es glücklicherweise aufgrund des Handyverbots keine Aufzeichnungen gibt, sicherlich äußerst grottig war, so hat sie doch eine der größten Leidenschaften meines Lebens geweckt: Rap.

Ich war ab diesem Moment an Feuer und Flamme dafür, selbst auf Beats zu hoppen und jede Menge asoziale Texte in das Mikrofon zu rotzen. Bis zu meinem allerersten tatsächlich recordeten Song, einem Machwerk namens „Der rappende Vogel“, den ich unter meinem damaligen Pseudonym Freddy Speedrun veröffentlichte, dauerte es schließlich noch bis zum Oktober 2014. Und spätestens ab da ging es so richtig los: ich änderte meinen Künstlernamen zu Lord ADMJ und releaste erste Projekte, die glorreiche Titel wie „Urknall“, „Trollfake“, „All about that Girls“ und „Adelig“ trugen.

Gerade zu dieser Zeit hat mich die amerikanische Mixtape-Kultur rundum Rapper wie Chief Keef, Gucci Mane, Wacka Flocka Flame oder Peewee Longway extrem begeistert. Und so wagte ich Anfang 2015 den großen Schritt und führte meine letzte große Namensänderung durch: aus Lord ADMJ wurde Lil Bunna, das ist das Alias unter dem mich bis heute die allermeisten kennen und unter welchem ich meinen Stuff auch promote. Ich wollte mich musikalisch nie so wirklich eingrenzen, weswegen ich stets die Genres wechselte und meinen Stil um 180 Grad änderte. Roughe Bombap-Tapes? Check. Trappige Autotune-Banger? Check. Schnulzige Lovesongs? Check. Ethanolgetränkte Ballermann-Hymnen? Check! Es gibt so gut wie kein Genre, dass ich in meiner mittlerweile über zehn Jahre andauernden musikalischen Aktivität nicht mindestens schon einmal ausprobiert habe. Nicht alles davon war wirklich gut und ich bin mir mittlerweile besser denn je bewusst, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Dennoch kann ich es einfach nicht lassen, meine Styles zu switchen und ständig mich neu zu erfinden. So gibt es auch zahlreiche Horrorcore-Brecher von mir, in welchen es textlich nicht wirklich zimperlich zu geht. Lasst euch auf allerlei bunnasche Erfahrungen und begleitet mich bei meiner Reise den Untergrund mit Hits zu fluten!